Eisberge mit eigenen Rechten?
Für Roswitha Maul ist das keine Utopie, sondern eine dringende Frage. Während eines siebenwöchigen Aufenthalts im grönländischen Oqaatsut begegnete sie einer Landschaft, die sich ständig verändert – und einer Gesellschaft, die zwischen Tourismus, Tradition und Klimakrise navigiert
In ihrer Installation verschmelzen großformatige Fotografien, Zeichnungen, Drucke und Film zu einer poetischen, humorvollen und zugleich politischen Erzählung. Dokumentarisches Material trifft hier auf künstlerische Überformung: Schneeüberdeckte Müllhalden werden ebenso sichtbar wie majestätische Eisberge, deren Formen sich stetig verändern.
Maul richtet den Blick auf die Landschaft, die Menschen hinterlassen – und auf jene, die sich unaufhörlich selbst wandelt.
Ihre Beobachtungen vor Ort sind geprägt von den Herausforderungen des Alltags in der Arktis: Schlittschuhe werden zu Raupenschuhen und geben einen Ausblick auf das, was geschieht, wenn das Eis verschwindet. Die grönländische Holzbauweise findet ebenso Eingang in Mauls Arbeiten wie die Kälteschutzmaterialien Penaten-Creme und Robbenfett.
Der Arbeitsaufenthalt von Roswitha Maul in Grönland 2022 wurde durch das Max-Uhlig-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Arctic Culture Lab ermöglicht.
Von 16. bis 18. Oktober 2025 ist die Künstlerin Sonia Rammer zu Gast in der Ausstellung.
Sie zeigt ihre Videoinstallation
„The Woman Who Thought She Was a Dog”.
Rammer nahm ebenfalls 2022 an der Künstlerresidenz im Arctic Culture Lab in Grönland teil.