Ulrike Dornis

Ulrike Dornis bemüht sich, Malerei als ihr ureigenes, vertrautes Medium immer wieder neu zu erfinden, ohne dabei Traditionen aus dem Auge zu verlieren. Die Malerin arbeitet derzeit ganz im Sinne akademischer Malerei mit Modellen. Diese werden von ihr gleichsam als Medium genutzt, Haltungen und Emotionen im Nachvollzug zu erarbeiten. Dieses künstlerische „Hilfspersonal“, das etwa auch Gustav Klimt wie selbstverständlich und in großer Zahl in seinem Atelier zur Verfügung stand, wird von Dornis eher als gleichberechtigte Akteure eingesetzt. Die Frauen sind nicht nur Gliederpuppen, um Proportionen und Schattenverläufe zu klären sondern interagieren vielmehr mit der Künstlerin und dem historischen Bildgedächtnis. Historiengemälde sind bei Ulrike Dornis der Historie verlustig gegangen und entfalten dennoch – oder gerade deswegen – eine unmittelbare Wirkung! Den Betrachtenden vermittelt sich spontan eine Inkongruenz zwischen der aufgeladenen Atmosphäre und fehlender Kontextualisierung durch Kostüm, Raum und Requisit.

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