Im Februar wird die Galerie Intershop zum temporären Atelier der Dresdner Künstlerin Roswitha Maul. Während dieses Zeitraumes können Besucher*innen auf digitalem Wege ihr Schaffen mitverfolgen. Zwischen dem Geschehen im Atelier und den Gästen wird ihre Arbeit „Athanor“ vermitteln. Die herumgereiste und mit dem Energiewendekunstpreis ausgezeichnete Installation ist Skulptur, moderne Heizung und technisches Zentrum der uns allgegenwärtigen digitalen Begegnung zugleich. Der aus Kunstharz gefertigte Kachelofen heizt den Raum nicht mit brennenden Holzscheiten, sondern durch die Abwärme von Computerservern, die sich in seinem Inneren befinden. Für die Ausstellung „Athanor – ServerSalon“ hat die Künstlerin ein digitales Auge an ihren Ofen angeschlossen, welches die Künstlerin während der Öffnungszeiten bei der Arbeit beobachtet und live streamt. Die in der Skulptur befindlichen Server, übertragen die Bilder der Livecam auf die Webseite der Galerie Intershop. Auf diesem Wege schlüpfen die Besucher*innen in die Skulptur und können Roswitha Maul bei Ihren Aktionen zuschauen. Durch ihre Klicks auf der Galeriewebseite heizen die Besucher*innen den Ofen weiter an und spenden der Künstlerin so, trotz Social Distancing, Wärme. Wie warm, das temporäre Studio durch die digitale Teilnahme wird, macht eine, sich stetig aktualisierende, Temperaturanzeige auf der Galeriewebseite nachvollziehbar.
Roswitha Mauls partizipative Installation kommentiert den enormen Energie,- und Ressourcen – Verbrauch unserer digitalen Infrastruktur, bei gleichzeitiger Untersuchung der Potentiale gesellschaftlichen Austauschs. Als Vorbild für die Form des Ofens diente der Künstlerin ein flaschengrüner Kachelofen aus Meißen aus dem 19. Jahrhundert, deren Relief sie abnahm und in Kunstharz nachgoss. Heute wie damals ist der Ofen ein Treffpunkt, ein Ort des Austausches und der Kommunikation, der Wärme und Geborgenheit spendet. In Roswita Mauls aktueller Arbeit wird er zum Knotenpunkt, an dem virtuelle Begegnung physisch erlebbar wird.